Bericht und Briefe zum Besuch der Schüler der
Brandenburgischen Schule für Sehschwache und Blinde
im CERN
C 27-JAN-2000 13:58:13 &bes&
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
...
Gestern kamen die Schüler. Es war ein großartiger Tag, alles hat
geklappt, alles war bestens vorbereitet, ein großer Erfolg. Die
Schüler sehen es genauso.
Zuerst ein Vortrag mit Film, dann ging es in die Mikrokosmos Ausstellung.
Schon dort gab es eine Menge zum Anfassen, zum Begreifen im eigentlichen Sinn
des Wortes. Das hat recht lang gedauert, dann Mittagesssen.
Anschliessend mit dem CERN-Bus zu L3, wo u.a. auch die Zeuthener L3-Mannschaft
wartete. Das große Modell des Detektors hatten sie in die Mitte
der Halle gehoben, so daß alle ohne Gefahr herumgehen und alles
anfassen konnten, ausführliche Erläuterung, Fragen. Dann zum
großen Fahrstuhl und ab nach unten. Ich habe L3 noch nie so
aufgeräumt gesehen. Es lag absolut nichts rum, nicht der kleinste
Draht, keine einzige Stolperstelle oder ähnliches. Das gesamte
Sicherheitspersonal von L3 war aufgeboten, an jeder Ecke, die eventuell eine
Gefahr darstellen konnte, stand ein Mann und schützte. Es war schon
unheimlich. Kanten waren abgepolstert, Wege mit zusätzlichen
Geländern gesichert. In kleinen Gruppen zu 2-4 Schülern gingen
wir dann wohlbehütet
durch, von der Mitte des Detektors zum Boden und dann ganz rauf nach oben. Wir
haben selbst auf (!) der Tür gestanden, etwas, was ich in all den Jahren
noch nie erlebt habe. An jedem Treppenabsatz stand jemand, sicherte, wies
weiter. Es war schon Klasse. Auf der anderen Seite sind wir in den Detektor
hinein gegangen, in die Supporttube. Die Schüler konnten nicht nur alles
anfassen, sie wurden regelrecht dazu aufgefordert, alles, aber auch alles zu
begreifen, Strahlrohr, Kabel, Magnete, Pumpen. Dann ab in den Tunnel, wieder
Strahlrohr, Magnete, der sich ändernde Widerhall der Stimmen. Zu guter
Letzt alle (!) in die Einschienenbahn und ab 300 Meter weit in den Tunnel.
Das haben wenige erlebt, es ist normalerweise
bei Besichtigungen nicht üblich. Für
mich war es auch das erste mal. Wieder zurück, noch mal zu Fuss in den
Tunnel, Fragen beantworten, sprechen. Dann nach oben, noch einmal zum Modell,
Unklarheiten beseitigen.
Nach zwei Stunden war die Führung ohne jedes Problem zu Ende. Es war
toll. Allen, auch den Leuten vom CERN, war sowohl Freude als auch
Erleichterung anzumerken, daß es so gut geklappt hat. Es war vor allem
die Freude, daß es so schön war, die gleiche Reaktion der
Schüler war deutlich zu bemerken.
Ich glaube, wir haben da ein Tor für ähnliche Besuche anderer
Gruppen geöffnet.
Eben habe ich mit den Verantwortlichen des CERN gesprochen. Sie sind alle
hellauf begeistert und man kann schon sagen, sehr glücklich, dass es so
schön war.
Alles Gute, Bert.
C 27-JAN-2000 16:03:53 &bes&
Dear friends,
back from CERN it is a pleasure for me to thank you all for your contribution
to the succesful visit of the blind students from
Königs Wusterhausen. I am
especially grateful to Rolf Maeder for the very good preparation and Jean
Pothier for the perfect organisation in the pit. From my discussions with the
students I know, that they felt very comfortable and enjoyed the visit very
much.
Yours sincerely Bert Schoeneich.
Last modified: Wed Feb 2 15:07:41 MET 2000
, Bert Schöneich